Sonntag, 17. September 2017

Der Sommer ist um und die Pfote wieder heil

Sommer 2017. So richtig war das nicht mein Sommer. Die Wege wurden immer kürzer, dann zogen die Chefs mitunter ohne mich ab, und der Grund dafür war meine lädierte Pfote. Schon im März hatte ich mir die Pfote blutig geschleckt und genagt. Autsch.
Im Sommer hat sich die Geschichte wiederholt, und diesmal zeigte sich ein dicker "Huppel" zwischen meinen Zehenballen. Wegen Urlaub wurde die Operation des doofen Dingsbums noch ein paar Wochen aufgeschoben. Ich hatte viel Zeit, mir leid zu tun! Zumal wir deshalb nur noch pfotenschonende Wege wählen konnten.
Gleich nach dem Urlaub wurde die kaputte Pfote operiert. Laut Tierärztin sollte der Verband nicht nass werden. Das war eine knifflige Aufgabe für meine Chefs, besonders beim Morgenspaziergang an der taufrischen Wiese. Nach ersten Fehlversuchen mit Tüten und Hundeschuhen erwies sich ein klassischer Gummihandschuh als die stabilste Lösung.
Warnung: Da rutschen immer wieder die Finger raus (dagegen hilft Panzerband). Oder beim Abziehen kommt der ganze Verband mit ab. Ich war das Gespött der Nachbarschaftshunde. Immerhin sind von ihren Chefs ein paar Mitleidsleckerli und von meinen ordentlich Leberwurst als Antibiotika-Verpackung abgefallen.

Meine Chefin kann jetzt auch selbst verbinden, nach dem Rezept: Lege alle Materialien vorher bereit, knie dich über den Beagle, verhindere mit beiden Füßen, dass er nach hinten flüchtet, und arbeite sehr schnell.
Unter so einem Verband juckt es wie Hölle. Sobald er mal ab war, habe ich augenblicklich losgenagt - noch länger Verband tragen, weil die Wunde wieder offen war. Darum gab es am Ende doch noch einen Trichter, damit die frische Haut sich ein paar Tage regenerieren konnte.

Aber jetzt ist alles verheilt. Vor lauter Glück besuchten wir gleich den sehr sehenswerten und gepflegten Schwetzinger Schlossgarten. Menschen zahlen Eintritt, Hunde nicht. Am Eingang tauschen die Schlossparkwächter jede Flexileine rigoros gegen eine kurze Schlossparkleine. Also besser gleich mit kurzer Leine kommen. Der barocke Garten unmittelbar am Schloss bietet üppige Blumenbeete, exotische Pflanzen, Skulpturen, Gartenkunst und jede Menge Springbrunnen.

Meine Menschen wollten weiter hinten auch die Moschee mit dem zugehörigen Garten anschauen.
Tja. Ende Gelände für mich. Hier teilte sich meine Meute. 
Auch von außen ist das Gebäude sehr eindrucksvoll. Die Moschee hat zwei Minarette, wurde aber nicht religiös genutzt, sondern war als Sinnbild der Toleranz und Weltoffenheit gedacht.
Wenn ein Teil der Meute sich absetzt und ich nicht suchen darf, ist das nicht wirklich die Art Ausflug, die ich mir so vorstelle. Ins prunkvolle Badehaus auf der anderen Parkseite durfte ich auch nicht rein, wobei ich es mit dem Baden ja sowieso nicht so habe. Also nicht so schlimm (bis darauf, dass ich auch da ganz allein davor hocken musste). Wasser ist zum Trinken da, fertig!

Meine Pfote hat den kleinen Spaziergang gut geschafft. Nun bin ich gespannt, wann meine Menschen sich wieder mit mir in den Schwarzwald trauen!