Beagle mit Wanderstab |
Blick auf die Alpen vom Weissenstein bei Solothurn |
Blick vom Weissenstein zur Hasenmatt |
Das sieht zum Greifen nah aus (so wie vorhin die Alpen), ist es aber nicht. Denn erst einmal muss man durch den Wald davor und sich dort durch den Nebel den Weg suchen. Der ist die meiste Zeit eher schmal, holprig und wurzelig. Erst ganz kurz vor dem Ziel taucht urplötzlich das Althüsli aus dem Nebel wieder auf: Pause und Mittagessen!
Zwischenetappe Althüsli, Hasenmatt |
Wie ihr seht, hat meine Chefin mir den Hunderucksack inzwischen abgenommen. Zwischendurch ging es nämlich gemütlich ein Stückchen abwärts, und da rutschte mir das Geschirr in die Achseln. Außerdem habe ich natürlich längst getrunken, sodass das Gewicht ohnehin leichter wurde.
Als wir wieder aus dem Haus kommen, haben wir freien Blick zurück zum Hinteren Weissenstein und sehen das Edelweiß, mit dem die Wirtsleute hier ihre Terrasse schmücken. Interessiert mich aber nicht wirklich...
Meine Chefin liest eifrig ihre Karte und entdeckt eine kräftesparende Abkürzung für Menschen mit vollen Bäuchen, die über den Stallberg führt (kleiner Hof ohne Wirtschaft). Dort stehen wir sprichwörtlich im Nebel und wissen nicht weiter. Theoretisch geht es links den Berg hoch, aber rein praktisch führt höchstens ansatzweise ein Pfad über die Wiese.Die neugierigen Esel können uns nicht weiterhelfen, aber der alte Herr auf dem Hof erklärt uns sehr geduldig mehrfach den Weg - als wir seinen Dialekt nicht verstehen, auch auf Hochdeutsch: Den Berg hoch, bis die Fahrspuren zu steil werden, dann rechts rüber zu den Tannen, am Durchstieg durch den Zaun und weiter dem Pfad folgen.
Unsere Freunde wünschen uns viel Glück. Als wir nach einigem Umherirren den Durchstieg finden, lichtet sich der Nebel kurz. Das hätten wir von unten gern gesehen!
Wegführung: Durchstieg oberhalb vom Stallberg |
Gut, dass ich gleich in die richtige Richtung gezogen habe: Der Weg ist nämlich da, wo es so schön goldgelb leuchtet. Am Ende haben wir ihn trotz Nebel gefunden, und ich bin mal wieder der Beweis.
Merke: Eine gestrichelte Linie auf der Karte sieht in natura ungefähr so aus (wenn ein offizieller Wanderweg darüber führt). Ohne offiziellen Wanderweg reicht für einen "Weg" auch ein Durchstieg durch einen Kuhzaun. Aber immerhin!
Blick vom Schwelli auf das Aaretal |
In beiden Höfen könnte man theoretisch einkehren (wenn man die 250 Meter hinunter- und später wieder hochsteigen will). Meine Chefin sagt angesichts des mit Ketten gesicherten Weges allerdings kategorisch Nein.
Abstieg vom Jura-Höhenweg nach Brüggli.
Dabei sind die Ketten nur zu unserem Schutz, denn es ist hier doch rechts steil.
Wir laufen weiter auf dem Grat entlang. Die Wiesen hinten gehören bereits zum Bereich von Obergrenchenberg, der nächsten Alm.
Bis dahin darf ich meine Menschen noch ein bisschen schocken. Ich bin mir ganz sicher, dass hier ein Wildwechsel lang geht. Wahrscheinlich Gämsen!
Wer sonst sollte hier über die Felsen hüpfen? Ich muss das ganz genau ergründen und schnuppere hart an der Felswand entlang.Spürhund auf Gämsenjagd |
Beagle auf dem Jura-Höhenweg |
Jura-Höhenweg bei Grenchen |
Bei Nebel hier bitte nicht vom Weg abgehen!!!
Bald darauf landet man auf einem sehr angenehm zu laufenden Wiesenweg nach Obergrenchenberg. Leider hat das Windrad offenbar die Wolken angepiekst, denn als der Wald endet, holt uns doch noch ein kräftiger Regenguss ein. Wir stellen uns unter einer Baumgruppe unter und packen uns gründlich wasserfest ein.
Gut, dass es wenigstens kein Gewitter war, sonst wäre das bisschen Schutz auch nicht gerade sicher gewesen.
Wanderbeagle bei Obergrenchenberg |
Wir lernen auch ein neues Wort: Vernicellen sind Maroni oder Esskastanien. Daraus machen die Schweizer leckere Süßspeisen. Ich hätte lieber ein Stückchen von dem Steak, aber mit diesem Wunsch ernte ich hier oben, wo die Kühe echt geliebt werden, ziemlich giftige Blicke.
Untergrenchenberg, Schweizer Jura |
Ausblick Richtung Grenchen |
Mal sehen, ob wir tags drauf auch noch so viel Glück haben. Angesagt ist inzwischen Dauerregen, aber wer weiß?
800 Meter tiefer und rund 3,5 Wegstunden weiter wartet in Péry das Auto auf uns.
Hallo Cookie, da musste ich doch bei deinem tollen Blog schnuppern gehen. Du bist ja ein echt toller Wanderkumpel. Einige deiner Jurawege haben meine jungen Pfoten auch schon erkundet, sind ja auch praktisch hinter meiner Hundehütte. Frauchen schwärmt von der ganzen Tour, sie ist im Sommer 1988 mit der Hündin Lara bis zum Lac de Joux gepfotet. Bin gespannt auf eure nächte Tour.
AntwortenLöschenNasenstubs von Ayka mit den Schwarzen Pfoten
Hallo Ayka, offenbar hast du es nicht so weit. Uns macht inzwischen doch die Anfahrt zu schaffen - nächstes Jahr hoffen wir auf eine Woche stabiles Wetter, um mal wieder kräftig vorwärts zu kommen und oben bleiben zu können. Klingt ja so, als wäre man als Hund überall willkommen.
LöschenGrüßli in die schöne Schweiz
vom Cookie (der den Winter lieber im Warmen verbringt)