Sonntag, 31. März 2013

Ostern sucht der Hund...

Ostersonntag, 31.3.2013. Kann mir mal einer hier die Spielregeln von Ostern erklären? Die Menschen bekommen Eier von den Hasen, so viel weiß ich. Hab' ich auch nichts dagegen, so lange ich die Hasen bekomme (gestern hätte ich fast einen erwischt, aber davon später).



Aber wenn ich das halbe Päckchen Pastete finde, dass sie extra für mich auf dem Frühstückstisch versteckt haben (das war echt kein schweres Versteck!) - dann wird geschimpft, statt gelobt. Dabei war ich wirklich blitzschnell und auch im Handumdrehen fertig.

Ich habe auch alles ganz einwandfrei sauber geschleckt: Guckt mal, nicht der kleinste Fitzel mehr übrig. Da müssten sie sich doch freuen, oder?

Aber irgendwie war das jetzt nicht erwünscht. Darf ich bitte nochmal suchen?

Ich könnte die leere Packung ja später unter meinem Kissen verbuddeln, wenn ihr wollt.

Samstag, 30. März 2013

Beagletreff im Schweizer Aargau

Samstag, 23.3.2013. Anstatt stolz wie Oskar mit mir über die Grenze zu marschieren (Plan A), mogeln wir zum allerersten Mal für ungefähr 2000 Meter, und auch das nur wegen dem digitalisierten Pseudoausweis: Ich überquere den Rhein im Kofferraum in der Hundebox (Plan B) - dabei interessiert sich ohnehin niemand für uns. Wir parken gleich auf der anderen Seite der Grenze auf dem Bahnhofsparkplatz des schweizerischen Koblenz.

Parkautomat Schweiz
Man könnte stattdessen auch am Rhein entlang spazieren, das ist ganz leicht zu finden (aber auf diesem kurzen Stückchen nicht wirklich schön zu laufen) oder mit dem Zug über die Grenze tuckern (MIT Ausweis). Dann bräuchte man keine Münzen für den Parkautomaten. Der ist hier nämlich ein bisschen ungewohnt, aber für Tagestouren gar nicht teuer.

Man gibt die Parkplatznummer ein, schmeißt genügend Schweizer Franken in den Automaten, drückt den grünen Knopf und steckt einfach das Ticket ein. Jetzt hat man ganz offiziell genau den Parkplatz gebucht, auf dem das Auto steht.

Gegenüber vom Parkplatz geht es am Hühnerhof vorbei direkt zum Fluss. Das ist hier nicht mehr der Rhein, sondern die Aare, aber die ist auch ganz schön breit.

Vor allem versorgt sie diverse Kraftwerke.

Gelbe Raute = Schweizer Wanderweg
Am ersten, dem Wasserkraftwerk Klingnau, lernen wir, wie gut die Schweizer ihre Wanderwege ausschildern:

Ein Wanderweg hat hier die gelbe Raute, und die finden wir wirklich an jeder erdenklichen Stelle, oft mit Pfeilen und natürlich mit Wegweisern. Ohne Gelb kein Weg, das lernen wir ganz schnell.

Danach geht es ziemlich lange immer auf dem Deich des Klingnauer Stausees entlang. Wir beobachten die Wasservögel und staunen, wie lange und weit so ein Haubentaucher tauchen kann.

Wenn nicht gerade eisiger Frühling ist, sollte man hier an Sonnenschutz denken, weil es nirgendwo Schatten gibt. Es sind auch etliche Radfahrer und Skater unterwegs.
Beagle am Klingnauer Stausee

Ich stehe hier nur so klein in der Gegend rum, damit man sieht, wie lang der Weg ist. Er ist aber nicht langweilig, weil es immer wieder Neues zu sehen gibt. Und wir können gleich einmal Schweizerisch üben, denn wir treffen viele höfliche Schweizer, die alle sagen: "Grüezi, mitanand'." Das hört sich richtig nett an. Weiß zufällig jemand, wie man im Gegenzug einen einzelnen Schweizer begrüßt?


Wanderweg an der Aare, Unterwald bei Beznau
Wie ihr seht, ist das Wetter nicht so berauschend. Um Döttingen herum setzt sanfter Eisregen ein, gerade genug, um die Regenklamotten rauszuholen. Wir sind froh, als wir dann doch ein Wäldchen erreichen, das ein wenig Schutz bietet.

Mich stört's ja nicht so sehr. Ich freue mich, dass uns ein echter Pfotentraberweg erwartet.

Kraftwerk Beznau

Diese Straße haben wir ganz fix überquert, denn hier kommt man zum Kernkraftwerk Beznau, und das ist meiner Chefin nicht so geheuer.

Der Weg ist aber schön, denn zum Ausgleich für die Energieanlagen steht hier alles gewaltig unter Naturschutz, so dass das Laufen tatsächlich richtig Spaß macht - alle Wege sind so wie oben.

Der olle Graupelregen hört bald wieder auf, und schon zückt meine Chefin wieder die Kamera.

Zum Beispiel für diese kleinen Frühjahrsblüher, veilchenartig, aber groß wie Buschwindröschen, so richtig niedliche kleine Kerlchen. Kennt die jemand?
Unbekannter Märzblüher, Aargau


Was wir ab Döttingen ebenfalls immer wieder entdecken, sind ganz verräterische Spuren von Berserkern mit langen Zähnen. Die machen sich an richtig dicken Bäumen zu schaffen. Guckt euch das bloß mal an!

Biberspuren an der Aare

Hier seht ihr weitere Spuren ganz aus der Nähe. Rabiat, oder?
 


 
Dieses schöne Stück Holz bringe ich lieber in Sicherheit. Hervorragendes Halsmuskeltraining, und ich habe es dann auch ganz gründlich verbuddelt, damit die wild gewordenen Flussnagetüme es nicht entdecken.
 
Später beobachten wir noch Schwarzspechte. Die sind für das Gemetzel am Fluss allerdings eindeutig nicht verantwortlich.
Halsmuskeltraining
Bei Stilli geht es über die Brücke, damit wir zu dem Kirchlein gelangen, das man schon die ganze Zeit gesehen hat. Das hier ist der Blick vom Waldrand ins Aaretal, zurück in die Richtung, aus der wir kamen. Der kurze Anstieg ist alles, was an diesem Tag an Steigung zu bewältigen ist.

Vorderer Rein, oberhalb von Freudenau und Stilli

Neugierige Beagles bei Brugg
Auf halber Höhe umrunden wir den Bruggerberg und steigen sehr idyllisch durch den Buchenwald bis auf 500 Meter. Dort oben finden meine Chefs Schilder: Wir sind jetzt offiziell auf dem Jura-Höhenweg angelangt, der von Dielsdorf bis zum Genfer See führt.

Und wem begegnen wir da? Lauter glücklichen Beagles, einer neugieriger als der andere!



 
Aargauer Beagletreffen
Wir haben uns ganz fröhlich begrüßt. Grüezi, mitanand', ihr Süßen!
 
Ich bin in diesem Getümmel ganz links.
 
Meine Chefs haben gerechnet: Da wir auf der ersten Tour in der Schweiz gleich drei Beagles getroffen haben, und auf 17 Touren in Deutschland nur einen (bei Bad Herrenalb), begegnet man in der Schweiz rein statistisch 51-mal mehr Beagles als in Deutschland.
 
Man könnte das auch auf Kilometer umrechnen: Ein Beagle auf 262 Kilometer gegenüber dreien auf 21 Kilometer, das macht immer noch 37,4-mal mehr Beagles in der Schweiz als in Deutschland.
 
Ganz klar: Die Schweiz ist das Beagleparadies! Hier leben eben die Eidgenossen. Und "Genossen", das klingt doch schon fast wie "Meute", oder?
 
Ich guck' gleich mal, ob es in Brugg noch mehr Beagles gibt, sehe aber nur Brücken über die Aare; von denen hat Brugg nämlich seinen Namen. Ich finde Brücken praktisch - zum Rüberschwimmen ist es schließlich viel zu kalt! Früher musste man an jeder Brücke Zoll bezahlen; heute muss man das nicht mal mehr zwischen Deutschland und der Schweiz.
Blick auf Brugg, vom Bruggerberg
Von dieser Aussichtsstelle führt ein holpriger Weg direkt zum Schwarzen Turm von Brugg, durch die Altstadt (mit Café, wo die Chefs Kaffee und Kuchen bekommen) und dann zum Bahnhof.

Wir haben Schwierigkeiten mit dem Fahrkartenautomaten, der bei der ec-Karte fragt, ob wir mit Schweizer Franken oder US-Dollars bezahlen wollen. Da kaufen wir den Fahrschein doch lieber direkt im Bahnhof - Samstag nachmittag sind mehrere Fahrkartenschalter besetzt, und die supernette Schweizerin verkauft uns ruckzuck das passende Ticket: Zwei Erwachsene und ein Hund fahren von Brugg nach Koblenz für 26,20 Schweizer Franken. Mit Umsteigen in Turgi. Geht alles ganz rasant und pünktlich - so saust der ganze Weg des Tages in 20 Minuten an uns vorbei. Die Züge fahren ganz regelmäßig alle halbe Stunde. Toller Service!
 
Bahnfahren in der Schweiz
Der Zug würde uns glatt bis Waldshut bringen, aber wir steigen in Koblenz ins Auto und schmuggeln mich zurück über die Grenze. Ich mach mich ganz klein. Liebe Schweizer, ich bin kein bisschen tollwütig, weil die Tierärztin mich regelmäßig impft, ganz echt gechippt und total legal, nur meine Chefin ist eine olle Vergesserin.
  
Beagle in der Box
Ist auch alles gut gegangen. Keine Kontrollen, keine Verhaftung, keine Quarantäne, der ganze Stress umsonst, und nach einer Viertelstunde Fahrt können wir uns im Quartier gemütlich entspannen.

Freitag, 29. März 2013

Mit dem Hund in die Schweiz


Freitag, 22.3.2013
Ein Frühlingstag an der Schweizer Grenze, der uns in die Brückenstädtchen Laufenburg, Bad Säckingen und Waldshut führt. Sozusagen ein Brückentag vor dem Einstieg in den Jura-Höhenweg, und die Brücken haben an diesem Tag eine spezielle Bedeutung.

Hier seht ihr schon mal die Brücke von Laufenburg. Da kann man direkt in die Schweiz hinüberspazieren. Nur ich nicht, denn...

Brückentag in Laufenburg, Rhein

... als wir den Rhein erreichen, bekommt meine Chefin einen Riesenschreck: An alles hat sie gedacht, auch an meine Leckerli, bloß mein EU-Heimtierausweis mit Impfpass liegt zu Hause in der Schublade. Wie schmuggeln wir mich jetzt in die Schweiz? Schließlich können meine Chefs ohne mich unmöglich losziehen - wie sollen sie ohne meine Schnüffelnase den Weg finden?

Wir probieren das hier gleich mal aus. Ein Mensch mit Hund kann ganz gemütlich über die Brücke von Laufenburg flanieren, und - schwupp - sind wir in der Schweiz. Ganz einfach! Meiner Chefin ist trotzdem nicht wohl dabei, weil sie die Schilder liest (ich kann ja nicht lesen, also kann ich nur alles ganz richtig machen und ein netter Beagle sein).

Auf unserem kurzen Spaziergang finden wir keine Bank zum Geldwechseln, dafür aber ein österlich geschmücktes, einladendes Quartier. Ich würde gleich einziehen, aber meine Chefs haben schon etwas anderes im Blick.

Gastfreundliche Schweiz in Laufenburg

Der Rest der Familie scannt derweil zu Hause meinen Ausweis samt Chipnummer und Tollwutimpfung ein und schickt alles als Bild ins Postfach. Das ist ja mal eine pfiffige Lösung. Leider sind die Internetverbindungen über Satellit hier elend langsam - erst später im Gasthaus klappt das Laden und Speichern auf dem Handy. Ob die Schweizer mit dieser Lösung einverstanden sind?

Vorerst sehen wir uns noch in Bad Säckingen um, wo rund ums Schloss ein Ostermarkt mit lauter schönen Gartendingen lockt. Ein Fest für meine Chefin! Auch hier laufen wir über die Brücke in die Schweiz: Eine phänomenale, grundsolide Holzbrücke mit Dach und nur für Fußgänger (und Radfahrer). Hier kommt man ebenfalls rüber, ohne gleich verhaftet zu werden.

In der Altstadt von Bad Säckingen entdecken wir das Restaurant "Fuchshöhle", das mir gerade Recht wäre. Perfekt für einen Beagle, oder?

"Fuchshöhe" in Bad Säckingen

Die Nacht verbringen wir oberhalb von Waldshut im Rössle in Berau - das war im Herbst 2012 unser letzter Halt vor Waldshut. Weil wir mit dem Wirt gesprochen haben und uns auskennen, dürfen wir anreisen, obwohl Freitag Ruhetag ist. In Berau ist es total erholsam; das wissen wir noch vom letzten Jahr.

Damit die olle Vergesserei endlich aufhört, hat meine Chefin für künftige Touren eine Checkliste "Wandern mit Hund" erstellt. Falls ihr auch mal eine braucht: Bitte sehr, die liegt als PDF-Datei mit Hund genau hier. Zum Ansehen braucht ihr den Acrobat Reader.

Mittwoch, 20. März 2013

Frühjahrsputz und Speckröllchen: Wie wiegt man einen Beagle?

März 2013. Ihr glaubt nicht, was hier passiert ist! Zuerst kam der Frühjahrsputz. Dann sagte die Familie einhellig: "Der Hund stinkt", und kurzerhand kam ich unter die Dusche, und alle meine Kissen in die Wäsche. Bäh! Jetzt fehlt nur noch das eklige Zeckenmittel, und mein Elend ist perfekt.

Und außerdem behaupten meine Chefs, bei unserer Einstandswanderung an meinem Hals so genannte "Speckröllchen" entdeckt zu haben.

Ich bin überzeugt, dass das Schwielen sind, vom Halsband und vom Geschirr, weil die mich immer so gut sichern. Und natürlich Halsmuskeln! Die entwickeln Beagles nun einmal sehr ausgeprägt, damit wir ungehindert ziehen können.

Aber meine Chefs glauben nicht mir, sondern der Waage.

Wie wiegt man einen Beagle?

Ganz simpel, einmal mit und einmal ohne Beagle auf die Waage steigen. Der Unterschied ist mein Gewicht.

Und das ist nachweislich viel geringer als das meiner Chefs, aber solche Tatsachen interessiert hier keinen. Deshalb bin ich jetzt auf DIÄT!!!!!

Dabei bin ich ein bildhübscher erwachsener Hund in den besten Jahren.




Und nun sitze ich ganz brav pünktlich um 17 Uhr vor der Küche (in die Küche darf ich nämlich nur heimlich, sonst heißt es laut "Küche!" - das ist gleichbedeutend mit "Raus hier!") und starre auffordernd immer schön abwechselnd von Mensch zu Futtereimer, und was passiert? Ich bekomme nur noch einen 3/4-Becher. Das ist so was von ungerecht...

Hier seht ihr mal, wie das aus meiner Sicht ausschaut. Das Ding da oben auf der Ecke ist mein Futtereimer, das kleinere dahinter der mit den Leckerlis.

Aber es gibt einen Lichtblick: Meine Chefin hat im Rucksack schon eine große Portion für die nächsten Etappen abgefüllt, und da wird nicht gefastet. Sonst müssen die mich nämlich am Ende tragen, und das wollen sie ja auch nicht.

Sonntag, 10. März 2013

Toureinstieg Ost: Von Durlach nach Ettlingen



Samstag, 9. März 2013. Im Norden schneit's, aber uns lockt der Frühling ins Freie.

Wir wandern die müden Knochen und die neuen Schuhe ein und beginnen mit einer Minitour im Karlsruher Osten, immer an den Karlsruher Bergdörfern entlang.

Mit der Straßenbahn geht's nach Durlach, und von dort aus auf geheimen Pfaden nach Süden. Nein, falsch: Nach Südwesten, denn das Ziel ist mal wieder Ettlingen mit dem Einstieg ins schöne Albtal.

Bei der Festhalle um die Ecke gibt's gleich mal Gemüse. Das lassen wir zu meiner großen Zufriedenheit rechts liegen und marschieren an den Gärten vorbei, bis zu den ersten Häusern; da geht es rechts und immer der Nase nach.









Hier kommt so ein netter kleiner Geheimpfad durch die Schrebergärten in Richtung Aue.

Mein Chef hatte die Tour am Hang entlang geplant, aber meine Chefin glaubt, sie kennt sich aus, und läuft am Rückhaltebecken entlang (wo alle Sturzbäche aus den gigantischen Karlsruher Bergen aufgefangen werden). Also, wer unbedingt will, darf auch dort drüben laufen. Da kann man sich aber nicht so gemütlich im Gras schubbern.

Dieses Foto ist nur der Beweis, dass wir wirklich aus Durlach kommen. Gleich bei meiner Schwanzspitze sieht man nämlich den Turmberg; das ist der Karlsruher Hausberg.




Nächste Planänderung: Ab dem Zündhütle könnte man ganz leger immer am Waldrand entlang an Wolfartsweier und am Hedwigshof (mit Hedwigsquelle für alle Durstigen) entlang nach Ettlingen trödeln. ABER es ist Samstag, und am Schützenhaus ist Schießtraining. Ich lasse den Schwanz sinken, mache mich ganz klein und habe ganz platte Ohren. Da zeigen meine Chefs mal, was für ein Herz sie für kein bisschen schussfeste Jagdhunde haben und umrunden den bösen Schießstand weiträumig.

Ich beschwer' mich auch gar nicht, als wir zum Bergwald hochsteigen und dann hintenrum - mitten auf die Autobahn laufen? Hä?

Die Autobahn ist zwar laut, aber heute für mich ein Glück, denn so höre ich die olle Knallerei nicht so laut. Hier kommt man richtig nah dran, aber meine Chefs wissen mal wieder Bescheid und nehmen den Weg, der kurz vor Hohenwettersbach da hinten um die Ecke geht, direkt unter der A8 durch.

Er führt uns auf dem Weg des Schwarzwaldvereins hinüber an den Rand von Grünwettersbach und hinunter zum Fallbrunnen (Trinkmöglichkeit für Hunde).





Danach ist meine Chefin total frühlingsbeglückt, zieht eine Tüte aus dem Rucksack und packt ein paar Handvoll frischen Bärlauch ein. Der wächst hier nämlich in Massen. Ich ziehe Leckerli vor, auch wenn man von Bärlauch angeblich bärenstark wird.


Wieder auf geheimen Pfaden geht es ruhig und geschützt bergauf zum Grünwettersbacher Funkturm.



Dort ist es weniger ruhig, denn uns begegnet der vierte oder fünfte Holzmachertrupp dieses Tages. Merke: Diese Tour ist keine gute Samstagstour, denn samstags wird in Wolfartsweier geschossen und im Wald machen lauter Freizeitholzfäller tüchtig Kleinholz für ihre Kamine.

Aber dann kriege ich eine kleine Schnüffelüberraschung, denn wir besuchen alte Freunde im total vermatschten und zerwühlten Wildschweingehege.

Die Wutzen sind ganz zutraulich und neugierig.

Weiter geht's am östlichen Waldrand entlang (geschützt und sonnig), bis wir den Grünwettersbacher Weg zur Ettlinger Kaisereiche einschlagen. Hier könnte man auf diversen Wegen stattdessen auch direkt ins Albtal weiterlaufen.

Unten in Ettlingen kommen wir an einer Baustelle vorbei, wo offenbar so richtig hundefreundliche Architekten am Werk sind. Na, die Hütte könnte mir auch gefallen!

An der Kirche vorbei geht es über die Rathausbrücke und durchs Ettlinger Stadttor, wo ihr jetzt mit Tour 2 in unsere große Schwarzwald-Nord-Süd-Durchquerung einsteigen könnt. Einfach loslaufen!

Am Tor bitte unbedingt von der Marktplatzseite aus einen Blick auf den Turm werfen. Da hängt nämlich ein ziemlich gruseliges Kunstwerk zu beiden Weltkriegen, das meine Chefin immer wieder angucken muss.

Ich hab's nicht so mit der Kunst. Lieber ist mir die abschließende Rast im Vogelbräu, wo auf meinen Chef ein frisches Märzen wartet und für mich sogar ein bisschen Haxe abfällt (obwohl schon alle über meinen speckigen Hals lästern - aber da kann ich nix für: Das Geschirr ist ganz sicher beim letzten Waschen eingelaufen). Und dann nix wie heim mit der S-Bahn. Mit der City plus-Karte waren meine Chefs und ich schon heute früh unterwegs - sehr praktisch, und Ettlingen ist inbegriffen!


Die ganzen schlauen Geheimwege stehen übrigens auf der Freizeitkarte Karlsruhe Bergdörfer, die 2012 ganz frisch erschienen ist. Superpraktisch und hat uns auch auf die Idee für die Tour de Vogel gebracht (eigentlich für Radfahrer konzipiert und mit noch einer Station mehr). Die Karte gibt's im Karlsruher Buchhandel (zum Beispiel im Reisebuchladen), aber auch direkt beim Hersteller, mapsolutions.