Sonntag, 9. Dezember 2012

Nikolaus-Überraschungen

Dezember 2012. So wie ich unter dem Schnee nach Mäuschen stöbere, stöbert meine Chefin im Netz herum, zum Beispiel auch auf anderen Beagle-Seiten. Und da fand sie bei Beagle Tibi die Nachricht, dass dort eine Beagle-Geldbörse versteigert wurde. Versteigert?

Ja, genau, für einen guten Zweck. Nämlich für Knochenmarktypisierungen. Ohne gesundes Knochenmark wird man nämlich krank. Aber wenn so ein Knochenmark krank ist, können Menschen neues bekommen und wieder ganz gesund werden. Jedenfalls, wenn alles richtig gut passt. Bis man einen passenden Spender hat, muss bei ziemlich vielen Leuten eine teure Typisierung gemacht werden, und dafür wurde jetzt Geld gesammelt.

Eine Frau, Bianca, die die kranke Frau, Randi, kannte und so interessante Beagle-Taschen macht, schickte Tibis Chefin nun die Geldbörse, die meine Chefin jetzt ersteigert hat. Schwuppdiwupp ging Geld auf die Reise, und schwuppdiwupp kam ein Päckchen bei uns an.


Und das war ein richtig cooles Nikolaus-Päckchen, in dem auch gleich noch Schokolade für meine Chefin drin war UND Hähnchenstreifen für mich. Schwuppdiwupp - he, wieso bekomme ich nur einen? Ich hätte auch alle auf einmal verdrücken können. Und die Schokolade wurde auch schnell einkassiert; angeblich ganz schlecht für Hunde.

Jedenfalls vielen lieben Dank, Tibi! Du hast echt eine total tolle Chefin. Sieht man ja auch immer auf deinem Blog. Wenn meine Chefin jetzt in das Portemonnaie ihr ganzes Geld reintut, denkt sie bestimmt bei jedem Einkauf brav daran, mir auch genügend Leckerli mitzubringen.


Fürs erste passe ich aber gut auf, dass keiner die guten Sachen stiebitzt. Und ob der Postbote wohl noch einmal kommt - wer solche Päckchen bringt, ist mir immer willkommen.

P.S.: Lustige Nachricht: Die Frau, die solche hübschen Geldbörsen und Taschen näht, kommt aus Hohenlockstedt, und da kam meine Chefin auch mal her. So ungefähr zu Zeiten meiner Urururgroßeltern oder so. Menschen werden echt steinalt.

P.P.S.: Die allerallerbeste Nachricht: Randi, der ich meine Nikolaushähnchenstreifen letztlich verdanke, hat einen Spender gefunden. Jetzt hoffen alle, dass die Spende gut verläuft und sie damit auch steinalt werden darf!

Sonntag, 28. Oktober 2012

Schnee im Oktober?

Samstag, 27.10.2012.

Schneeregen in Karlsruhe? Im Oktober? Vor drei Wochen waren wir noch problemlos auf 1000 Meter Höhe im Schwarzwald unterwegs. Die Erderwärmung hätte ich mir, hm, wärmer vorgestellt..

Wir fahren gleich los und schauen nach, wie unsere Strecke heute aussieht.

Den Kurpark in Bad Herrenalb im Nordschwarzwald kenne ich vom Sommer 2011.

Jetzt lastet dicker, nasser Schnee auf den bunten Herbstblättern.

Und es schneit so viel und ist so kalt, dass die Kamera beschlägt und feucht wird und gar nicht dasselbe will wie mein Chef.

Es liegen auch eine ganze Menge richtig dicke Äste herum, die den Schnee nicht mehr tragen konnten.

Und immer wieder kommen kleine Schneelawinen herunter. Mir ist das nicht geheuer. Meinen Chefs zum Glück auch nicht.
Wir gehen lieber wieder auf die andere Seite, wo noch die Fontäne sprüht.

Nach dem Herumtollen ist mir kalt - ein Beagle ist kein Eisbär.

Ich glaube, ich rolle mich den Rest des Winters an einem warmen Plätzchen zusammen und spiele Katze. Ihr dürft auch ohne mich rausgehen!


Dienstag, 23. Oktober 2012

Über den Hutpfad nach Waldshut


Montag, 9.10.2012.

Ausgeruht und frisch gestärkt treffen wir in Berau erst einmal die zwei interessantesten "Gartenriesen" dieser Reise.
Danach suchen wir den Pfad, der laut Google Maps von Berau aus zum Mettma-Stausee hinunter führt. Wir finden ihn auch, aber quer hindurch wird gerade eine Leitung verlegt.

Da müssten wir nach jeder Serpentine durch den Graben klettern, was ziemlich mühsam und ziemlich halsbrecherisch und auch ziemlich verboten ist (verboten? Komisches Wort. Kenn' ich nicht.)

Also wählen wir stattdessen oberhalb des Sees den Schanzenweg, der sowieso viel schöner ist. Meine Chefs finden, hier ist es so idyllisch wie in ihrem geliebten Frankreich.

Der Wirt hat gesagt, hier sind die Gämsen. Krieg ich eine?


Hier nochmal ein Blick auf den Mettma-Stausee OHNE Beagle.


Kurz darauf landen wir wieder auf dem Mittelweg und kraxeln auf gewundenen Pfaden durch einen lichten, niedrigen Wald zur Witznauer Säge hinunter. Die Straße ist hier für Fußgänger nicht zu empfehlen; der Fußweg nur bei trockenem Wetter. Aber heute ist ein schöner trockener Herbsttag.

An der Witznauer Säge ist ein Gasthaus, in dem wir eigentlich übernachten wollten, wo aber nie jemand ans Telefon ging, "wegen Krankheit geschlossen". Damit hat sich dieses Rätsel auch geklärt.

Der Mittelweg führt uns auf den Hutpfad, und meine Chefin liest vor unseren Touren Wanderführer. Da schreibt doch der Martin Kuhnle in seinen schlauen Buch über die drei großen Schwarzwald-Fernwanderwege: "Kräftige An- und Abstiege lassen den Hutpfad so richtig in die Beine gehen."

Aus diesem einen Satz (und aus der Angabe, dass die Schlussetappe knapp 30 Kilometer umfasst, die mit 7 1/2 Stunden veranschlagt sind) haben wir ebenso schlau gefolgert, dass wir die Schlussetappe ganz bestimmt nicht wie vorgesehen an einem einzigen Tag bewältigen, sondern uns lieber etwas mehr Zeit lassen. Zum Beispiel zum Pilze fotografieren.


Ich merke mal an, dass es hier nicht nur um die An- und Abstiege geht, sondern auch um rutschige Brücken und eine unendliche Pilzbesiedelung. Ich hätte lieber Leckerli. Aber meine Chefin ist begeistert, denn hier gibt es total seltene Pilze, auch essbare, zum Beispiel eine "Krause Glucke", die gar nicht gackert. Wir lassen aber alles stehen.


Der Weg verlangt angeblich Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Aber das hier ist die einzige Stelle, die mit Drahtseil gesichert ist.

Ansonsten reichen für die Menschen knöchelhohe Wanderschuhe, reichlich Wasser und etwas Kondition und für mich meine vier Pfoten und eine Leine, die mich vom Stöbern abhält.

Den Weg muss ich aber schon noch erkunden, denn der ist stellenweise doch ziemlich von Bäumen verlegt. Genau das Richtige für mich.

Wirklich hier lang? - Glaub ich nicht. Ich kehr' mal um.


Es ging dann aber doch irgendwie da durch. Nicht die einzige Stelle, die so aussah.

Dafür gab es andernorts richtig stabile Brücken und Schilder, die ganz klar zeigten, dass wir total richtig waren.

Na klar! Folgt mir, ich kenne den Weg.














Bis zum Ende des Hutpfads sind es von Berau aus locker zwei Stunden. Und wir dachten, wir sind schon fast in Waldshut! Auf der Karte sieht alles ganz idyllisch aus, in Wirklichkeit allerdings ziehen sich hier fette Strommasten durch das Tal.

Die Zivilisation hat uns wieder, und das Ding, was da so raucht, muss eine größere Fabrik sein und macht ziemlichen Krach.

Zu Hause finden wir heraus, dass es die Firma Gutex ist, die Dämmplatten aus Schwarzwaldholz herstellt. Also dient der Krach dazu, dass andere Leute schallgeschützt und kuschelig warm leben können. Na gut, ich habe es ja auch gern warm und ruhig.



Der Straße entkommen wir rasch und können ab Gutenburg (wo ist hier 'ne Burg?) links der Schlücht noch ein wenig Natur genießen. Nach insgesamt drei Wegstunden erreichen wir Gurtweil, und weil Waldshut noch gar nicht zu sehen ist, laufen wir Richtung Kirche. Merke: Wo eine Hauptstraße an einer Kirche vorbeiführt, kommt in Deutschland garantiert auch ein Gasthaus. Kommt auch, und wir können uns stärken.

Danach aber kehren wir auf den Mittelweg zurück und bewältigen die letzte kleine Anhöhe (den Aarberg, nur noch 435 Höhenmeter) in Richtung Waldshut. Auf der stark befahrenen Straße zwischen Gurtweil und Waldshut kommen auf vielleicht 200 Metern locker 100 Autos an uns vorbei, ehe wir endlich wieder in den Wald abbiegen können. Ein Glück, dass hier ein Fußweg ist!

Durch den Wald geht es nach dem Friedhof noch an der Mariengrotte vorbei und perfekt ausgeschildert direkt zum Bahnhof. Das war jetzt nur noch ein Stündchen von Gurtweil aus, also doch weniger als gedacht.


Dort packen wir die Rucksäcke ins Auto - geschafft! Jetzt sind wir "richtige Touristen", und dabei sind wir den ganzen Weg von Karlsruhe bis hier zu Fuß gelaufen.

Einen Torwächter könnten wir damit bestimmt beeindrucken, aber den gibt's hier nicht, nur die schöne Altstadt mit den zwei großen Toren vorn und hinten und den Bächle in der Mitte (nett für durstige Hunde).

 
Hier sitze ich am Rhein, und hinter mir wartet schon die Schweiz. Wenn wir von hier aus weiter nach Süden laufen, geht es nach Luzern, über hohe Berge zum Lago Maggiore, durchs Piemont und bis ans Mittelmeer.
 
Aber das ist die ganz große weite Welt, wo es vielleicht keine Busse, Straßenbahnen und Züge mehr gibt, höchstens Seilbahnen. Ob wir uns da hintrauen sollen? 
 


Montag, 15. Oktober 2012

Auf dem östlichen Mittelweg zum Mettma-Stausee

Sonntag, 8.10.2012.

Einer der stillsten Sonntage bisher.

Den ganzen Tag treffen wir nur eine einzige Wanderergruppe, ansonsten gar niemanden. Dabei ist es so ein schöner Herbstwald.
Wir laufen von Rothaus-Brünlisbach los, auf etwa 950 Höhenmetern.




Und spielen kann man da! Wenn sich die Leine um meine Stöcke windet, ist das noch viel spannender, denn dann entwickelt der Stock ein ganz fieses Eigenleben.


Ich wollte ihn gern in einem Ameisenhaufen verbuddeln, aber meine Chefin hat mich gewarnt.

Ich habe sogar auf sie gehört. Glück gehabt!









Diese Hütte fanden wir kurz hinter Rothaus. Ich halte sie eher für ein Grünhaus.


Und dieses idyllische Plätzchen ist an der Schaffhauser Säge zu finden. Ich grase mal wieder vor mich hin.
 

Hier verlassen wir den Mittelweg, weil da pro Stunde mindestens 2 Autos fahren, und laufen links an der Mettma entlang auf dem Brandhaldenweg in Richtung Kohlplatz und dann weiter zur Klausenmühle. So finden wir richtig hübsche Wege, zum Beispiel diesen hier.

In dieser Umgebung finden wir mal wieder die seltsamsten Pilze. Kennt jemand dieses Ding? Hundefutter ist das jedenfalls nicht.



Und das hier sind Flechten am Fels. Weiter unten könnt ihr sehen, wie das in groß aussieht.












Wie ein Regenwald. Heute herrscht sowieso eine ganz verwunschene Stimmung.


Passend dazu stehen hier auch ziemlich bemooste Bäume herum. Das alles lässt auf eines schließen: Wahrscheinlich regnet es in der ganzen Gegend ziemlich viel.

Nach circa zwei Stunden bequemen Wanderns ab Rothaus erreichen wir die Heidenmühle.

Dort gibt es eine Bushaltestelle für den Südbadenbus (7342), aber der fährt nur an Schultagen und kommt da einmal um 12:25 Uhr und einmal um 13:32 Uhr an. Das war's. Sonn- und Feiertags oder Samstags gibt es nicht einen einzigen kleinwinzigen Bus.




Wie gut, dass wir noch topfit sind! Wir laufen einfach weiter, immer die Mettma runter. Inzwischen sind wir bei rund 750 Höhenmetern und nähern uns bald dem Stausee.

Dieses Bild ist schon vom Ende aufgenommen, von der Staumauer aus.

Zwischendurch hat man wenig Blick auf den See, aber man läuft geschützt zwischen den Bäumen - wäre auch ein guter Sommerweg.
 Sie können's nicht lassen. Schon wieder Pilze, anstatt dass ICH auf dem Bild bin. Aber ich muss zugeben, es wimmelt hier nur so vor Pilzen.

An der Lochhäuser Mühle ist auf der Karte ein Gasthaus eingezeichnet, aber leider existiert das nicht mehr. Zu schade, denn hier hätten wir nach knapp vier Wegstunden gern gemütlich gerastet. Vielleicht haben die letzten Besitzer den Gästen ja zu viele Fliegenpilze serviert.

Danach wird das Tal enger. Rechts und links sind eindrucksvolle Geröllhalden, und die Mettma hat auch mal einen kleinen Wasserfall. Für ein Foto ist uns das heute aber zu schlammig.
Wir folgen dem Mittelweg bis zur Straße (524 Höhenmeter). Auf der anderen Seite führt dann ein schmaler Pfad die Schwedenfelsen hinauf. Auf keinen Fall versäumen, das ist der interessanteste Teil dieses Abschnitts!

Folgt mir, ich kenne den Weg.
 Na gut, ich warte auf euch.

Auch wenn ich nicht begreife, warum man all die Pilze fotografieren muss. Aber zu Hause schlägt meine Chefin die nach, und diesmal haben sie angeblich sogar was Essbares entdeckt.

Wohlschmeckende Spezialität... Hm.

Angeblich ein Stachelbart - stimmt das? Ob mit oder ohne Stacheln, ich will lieber mein Hundefutter und einen gemütlichen Platz zum Ausruhen.

Oder ein Reh (das haben wir nämlich oben bei Berau in den Wald flüchten sehen, kam aus dem Maisfeld, und ich wollte UNBEDINGT hinterher). Unser Wirt sagt später, es hätte auch eine Gämse sein können; davon gäbe es hier eine ganze Menge.

Bis Berau müssen wir noch einmal 150 Meter hoch steigen und schaffen es gerade noch vor dem Regen ins Rössle. Da gibt es gut zu essen, und als Hund kann man sich schön ausruhen. Gerade recht vor dem Abschluss unseres schönen langen Pfotentraberwegs.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Auf dem Mittelweg von Lenzkirch nach Rothaus

Samstag, 7.10.2012. Es zieht uns nach Süden - schaffen wir es noch dieses Jahr bis in die Schweiz? Diese Tour ist super ausgeklügelt und passt für uns Schönwetterwanderer exakt zwischen zwei Tiefdruckgebiete: Mit dem Auto geht es morgens nach Waldshut und von dort um 11:04 mit dem Bus nach Lenzkirch (2x umsteigen; der 2. Bus wimmelt vor Schülern). Um 12:45 Uhr sind wir in Lenzkirch, aber heute wird es auch kein allzu langer Weg.

Ich stärke mich nach der vielen Fahrerei an der Wasserstelle im Kurpark. Meine Chefs wollen sich in ihrem Lieblingscafé stärken, aber das hat Samstag Mittag leider zu. Also essen sie viel zu viel Wildragout und Pilze, und anstatt sich anschließend zum Verdauen zusammenzurollen (was ich immer empfehle), rollen sie schnaufend den Berg hinauf.

Damit beginnt unser Tag der toten Kamera: Die Kamera meiner Chefin ist an der Ardêche abhanden gekommen. Und die Ersatzkamera mit dem frischen, leeren Chip tut nur so, als würde sie Bilder machen, speichert aber nix. Nach den ersten 300 Höhenmetern nimmt der Chef die Sache in die Hand, und alle Fotos der nächsten drei Tage sind von ihm.



Wir folgen dem Mittelweg, der sich kurz vor dem Schluchsee in eine Ost- und eine Westroute teilt. Wir nehmen die östliche Route nach Rothaus.

Die westliche Route wäre ich sowieso nicht gelaufen, denn da wird geschossen! Und ich hasse Knallerei!

Hier seht ihr meine Bremsspuren. ICH WILL HIER WEG. Sollen doch andere Beagles Jagdhunde werden. Ich flüchte mit dem Wild.

Weil ich mich so nachdrücklich wehre, werde ich doppelt gesichert, und meine Chefs nehmen mich in die Mitte. Da bin ich halbwegs sicher. Am Parkplatz Steinwäldle biegen wir auf schmalere Wege ab und entfernen uns allmählich von den Schüssen. Aber ich traue dem Braten noch nicht.



Die Menschen haben gut reden, wie schön es hier ist. Lasst uns verschwinden! Auf schmalen Pfaden geht es zügig hinüber in das geruhsame Dörfchen Balzhausen (nette Hunde!).




An der Steinahölzlehütte habe ich dann gewisse Schwierigkeiten.

Den Knoten habe ich übrigens ganz allein geschafft. Das Auswickeln allerdings nicht.
Steinahölzlehütte


Von hier aus geht es weiter nach Süden durch das Quellgebiet von Rothaus. Das Rothausbier wird nämlich aus 7 Quellen gespeist, die hier alle zugemauert sind.

Beagle Rothaus

Das lernen wir aber erst später auf dem "Zäpfleweg", der das letzte Stückchen Mittelweg an der Straße nach Rothaus begleitet.

Mag ja alles recht interessant sein, aber dieser komische Weg ist gewaltig geschottert und damit kein bisschen hunde-, wanderer- oder kinderwagentauglich. Schotterwege taugen eigentlich für überhaupt nichts und hässlich sind sie obendrein. Deshalb gehen wir alle auf dem Gras.

Empfangen werden wir sehr gastfreundlich in der Pension Charisma. Für mich gibt es hier auch Abendessen; für meine Chefs nachher in der Brauerei. Tipp: Unbedingt Tisch reservieren (für uns macht das netterweise unsere Wirtin).

Rothaus beer brewery, black forest
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Mittwoch, 15. August 2012

Über die Gutach nach Lenzkirch

Sonntag, 12.08.2012. Die Nacht ist geradezu herbstlich frisch hier oben, dabei stehen die Hundstage noch bevor. Heute passen wir aber gut auf, dass nicht wieder das Wasser ausgeht.






Hier seht ihr das Forsthaus in der Morgensonne. Ich marschiere morgens zielgerichtet auf das Frühstücksbüffett zu, was alle im Speisesaal zum Lachen bringt.

Meine Chefin bugsiert mich sofort unter ihren Tisch. Dabei steht da hinten viel mehr Essen, als die Menschen hier brauchen. Ein Hundeparadies - wenn ihr mich mal kurz allein lassen könntet?


 Wir wandern zügig durch Schwärzenbach zum Bauernwald. Mit der vermeintlichen Abkürzung landen wir auf der Landstraße - dumme Idee, hier herrscht viel mehr Verkehr als auf dem Sträßchen durch Schwärzenbach. So sind wir froh, als wir im Bauernwald wieder auf dem Mittelweg sind.

Aber wie sieht denn der hier aus? So eine "Befestigung" aus dicken Tonziegeln hatten wir schon einmal. Darauf kann man nun wirklich nicht traben! Warum machen die das? Zum Glück ist das Stück nicht sehr lang.
Wir lösen uns vom Mittelweg, denn unsere Route führt nicht ins Tal nach Neustadt, sondern weiter auf der Höhe, über die Schillingkapelle (zugenagelt) und dann ein Stückchen auf der Straße, bis wir die Bundesstraße überqueren.

Auf der Karte steht hier ein Rad- und Wanderweg, aber den finden wir nicht, und so müssen wir weiter auf der Straße laufen. Nicht lustig und irgendwie nicht empfehlenswert.
Danach geht es gleich wieder in den Wald, immer nach Süden. Wir wählen einen Weg auf halber Höhe an der Gutach entlang; so müssen wir später nicht so viel auf einmal in die Tiefe.

Den kleinen Traktor haben wir im Wald gefunden. Damit will morgen bestimmt jemand weiterarbeiten. Aber nicht ich!

Der Weg ins Tal führt unter einer Bahnlinie hindurch, die gar nicht auf unserer Wanderkarte steht. Und dann kommt WASSER!

Ich will sofort hinunterspringen, aber keiner lässt mich. Immerhin rasten wir hinterher auf der anderen Seite im schattigen Wald. Das gefällt mir schon besser!








Was fällt eigentlich für mich bei diesem Picknick ab?

Anschließend führt der kürzeste Weg mit der wenigsten Steigung über zwei viel zu sonnige Hügel nach Lenzkirch. An heißen Tagen sollte man hier lieber weiter südwärts zum Schluchtensteig durchstechen und das Stückchen an der Haslach hochlaufen - mehr Wald und sehr schöne Wasserfälle. Diese Tour haben wir letztes Jahr schon gemacht, von der Schattenmühle nach Lenzkirch.

Das hätte mir wenigstens die Dusche am Friedhof erspart, mit der meine Chefs mich vor einem Hitzschlag retten wollten. Danke, ich weiß selbst, wann ich trinken möchte und wie ich mir Abkühlung verschaffe. Ich hasse Gießkannen!


Ziemlich geschafft erreichen wir Lenzkirch und versacken unverzüglich in unserem Lieblingscafe neben Kirche und Rathaus, wo es SO gutes Eis und SO guten Kuchen und jede Menge Getränke gibt. Danach warten wir im Kurpark auf den Bus. Ich soll hier mal zeigen, wie schön der Kurpark ist...
Erst hinterher entdecken wir, dass es gleich daneben (auch Kurpark!) eine tolle Wasserspielstelle für Kinder, Hunde und sonstige spaßbedürftige Kurgäste gibt. Hier treffe ich lauter nette Hunde.

Meine Menschen sitzen auf der Bank, und ich rolle mich unter einem Busch zusammen. So kann man gemütlich warten.

Unser Bus hat ohnehin Verspätung, und als er kommt, raucht er und stinkt, und alle Leute steigen schnell aus, und keiner steigt ein. Ich will da auch gar nicht rein!

Denn nun kommen sogar Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen. Der böse rauchende Bus wird gelöscht, und für uns kommt irgendwann ein niegelnagelneuer Ersatzbus, der uns allerdings nach Titisee fährt und nicht nach Neustadt.

Auch egal. Hauptsache, der Zug fährt nach Freiburg zurück. Allerdings ist die Höllentalbahn am Sonntag Abend proppevoll. Nur die 1. Klasse ist leer. Aber man kann im Zug nirgendwo ein Ticket dafür kaufen, und wenn man sich einfach reinsetzt, zahlt man 40 Euro Strafe (auch Hunde?), und so bleibt es bei sehnsüchtigen Blicken. Ziemlich blöd! Da fährt ein rappelvoller Zug mit mindestens 30 unbesetzten Plätzen, aber den Zuschlag dafür bekommt man nicht. Hunde würden so etwas ganz anders regeln.